0 Berlin. Mit einer besonders abscheulichen Serie von Sexualdelikten an Minderjährigen muss sich derzeit das Berliner Landgericht befassen. Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern sowie Herstellung kinderpornografischer Schriften wirft die Staatsanwaltschaft dem Berliner Mario S. vor. Der 53-Jährige hat die Taten weitgehend eingeräumt. Eine ganze Reihe offener Fragen hat das Gericht aber noch zu klären. Sechs Jahre lang, von 2011 bis 2017, war S. aktiv, 39 nachgewiesene Einzeltaten hat die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage aufgelistet. Vier Mädchen und ein Junge sollen dabei zu Opfern des 53-Jährigen geworden sein. Das älteste Kind war bei Beginn der Übergriffe acht, das Jüngste vier Jahre alt. Die Taten verübte der Geschäftsmann in seinen Wohnungen in Hohenschönhausen und im schleswig-holsteinischen Ratzeburg sowie in der Kleingartenanlage seiner Eltern in Mecklenburg-Vorpommern. Lebensgefährtin soll von Neigungen gewusst haben – und ließ in trotzdem zu Kindern An geeignete Opfer zu gelangen, war für S. kein Problem. Zwei Mädchen, an denen sich der Angeklagte immer wieder verging, waren die Töchter seiner damaligen Lebensgefährtin. Bei den drei weiteren Opfern, zwei Mädchen und einem Junge, handelte es sich um die Enkelkinder einer weiteren Lebensgefährtin. Eine Bewertung des Täters und seiner Taten ist zum jetzigen Zeitpunkt überflüssig, das übernimmt das Gericht bei seinem Urteil in der kommenden Woche. Klärungsbedarf besteht aber ohne Zweifel noch bezüglich des Verhaltens einer der beiden Lebensgefährtinnen. Wie Mario S. in seiner Aussage behauptete, hat die Frau von seiner Vorliebe für sexuelle Handlungen an kleinen Kindern gewusst. Das soll sie aber nicht daran gehindert haben, ihre drei Enkel mit ihrem Lebensgefährten alleinzulassen. Der Mann nahm die Taten auf Video auf Als besonders abscheulich betrachtet es die Staatsanwaltschaft, dass sich S. nicht einmal von der heftigen Gegenwehr der Kinder von seinen für die Opfer überaus schmerzhaften Sexualpraktiken abhalten ließ. Darüber hinaus ließ es der Angeklagte nicht bei Übergriffen bewenden, er nahm die Taten auch mit einer Videokamera auf. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung stießen Ermittler auf 65 Stunden Videomaterial. Den Prozess gegen S. sowie ein weiteres derzeit laufendes Verfahren wegen Kindesmissbrauch gegen einen anderen Angeklagten hatte die NPD zum Anlass genommen, eine Kundgebung nahe dem Gericht anzumelden. Dem Aufruf folgten aber nur wenige. Mario S. drohen im Fall einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft. Der Prozess wird am Dienstag kommender Woche fortgesetzt. Mehr zum Thema: Mädchen in Gartenlaube vergewaltigt – Über fünf Jahre Haft 15 Jahre alte Touristin vergewaltigt – fast vier Jahre Haft Vierjährige nackt fotografiert und Bild ins Netz gestellt
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