KINDESMISSBRAUCH

55-Jähriger gesteht 171 Fälle von Kindesmissbrauch

Der 55-Jährige ließ seinen Anwalt Ullrich Goetjes eine Einlassung verlesen, in der er sämtliche Vorwürfe einräumte. Auf Antrag der Verteidigung wurde die Öffentlichkeit nach den einleitenden Worten ausgeschlosse, weil bei den anschließenden detaillierten Schilderungen „Umstände aus dem Intimleben des Angeklagten zur Sprache kommen“ würden.

Zu Beginn seiner Ausführungen hatte der Wolfhager erklärt, seinen Opfern mit dem Geständnis eine peinigende Vernehmung ersparen zu wollen. Was er den Mädchen angetan habe, sei für sie sicher traumatisch gewesen, gab er zu. „Über die Konsequenzen für die Kinder habe ich damals aber nicht nachgedacht.“ Die Staatsanwaltschaft legt dem Mann zur Last, über fast 20 Jahre hinweg Mädchen sexuell missbraucht zu haben. An fünf Kindern, allesamt aus seinem Bekannten- und Verwandtenkreis, hat sich der 55-Jährige demnach zwischen 1994 und 2013 vergriffen. Die Jüngste war bei Beginn der Übergriffe drei Jahre alt, die Älteste ist heute 27. Regelmäßig ließ er bei alldem eine Videokamera mitlaufen oder machte Fotos.

Die Verlesung der Anklage dauerte eine halbe Stunde: Insgesamt 171 Fälle des sexuellen Missbrauchs listete Oberstaatsanwältin Andrea Boesken auf. Hinzu kommt der Besitz von fast 40 000 kinderpornografischen Dateien – und der Vorwurf, solche Bilder und Filme in 53 Fällen über das Internet weitergegeben haben. Dem Angeklagten droht neben einer langen Gefängnisstrafe auch die Sicherungsverwahrung.

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