
Von Klaus Möllers
Zu fünf Jahren Gefängnis hat das Landgericht jetzt einen 58 Jahre alten Mann aus Drensteinfurt-Walstedde verurteilt, weil er über Jahre seine Tochter missbraucht hat.
Zu fünf Jahren Gefängnis hat das Landgericht jetzt einen 58 Jahre alten Mann aus Drensteinfurt-Walstedde verurteilt, weil er über Jahre seine Tochter missbraucht hat. Im Strafverfahren am Landgericht Münster – wir berichteten – kamen die Richter zu der Überzeugung, dass die Vorwürfe der heute 20 Jahre alten Frau der Wirklichkeit entsprechen. Die ursprünglich 60 angeklagten Taten hatten sich demnach in den Jahren 2007 bis 2015 abgespielt – erst in Ascheberg, später in Drensteinfurt.
Letztlich wurde der Mann wegen 15 Übergriffen verurteilt. Rechtlich handelte es sich um „Missbrauch von Schutzbefohlenen“ für jene Zeit, als das Mädchen 14 Jahre oder älter war. Für die Zeit davor belangte das Gericht den Vater wegen sexuellen Missbrauch eines Kindes beziehungsweise schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes.
Das Mädchen hatte als Jugendliche Nachbarn, denen sie vertraute, von dem Missbrauch berichtet. Daraufhin waren sie und ihre Geschwister aus der Familie genommen worden, Ermittlungen begannen.
Eine vom Gericht beauftragte Aussage-Psychologin, die vor allem die Glaubwürdigkeit der Angaben des Opfers überprüfen sollte, hatte diese als „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ als richtig eingestuft. Die Richter machten sich im Laufe der Verhandlung trotzdem unter anderem durch Zeugenaussagen – darunter eine mehrstündige Vernehmung der Tochter – ein Gesamtbild.
Für den früheren Ascheberger gelten drei Monate der Gefängnisstrafe wegen einer überlangen Verfahrensdauer als bereits verbüßt. Das Gericht hatte den Fall wegen anderer Prozesse, unter anderem mit Haft-Fristen, nicht eher verhandeln können.