KINDESMISSBRAUCH

Anklage wegen Kindesmissbrauch, Züchtigung und Bedrohung

2 Minuten Stolberg/Aachen : Anklage wegen Kindesmissbrauch, Züchtigung und Bedrohung STOLBERG/AACHEN Unterschwellig war in diesem Fall, in dem es um mutmaßlichen Kindesmissbrauch, Züchtigung von Minderjährigen und Bedrohung von Ämtern wie von Privatpersonen geht, zu hören, die Vorwürfe seien von dritter Seite quasi erfunden worden. Teilen Tweeten Weiterleiten Drucken VON WOLFGANG SCHUMACHER Angeklagt vor dem Aachener Landgericht ist der 42-jährige Daniel P. aus Baesweiler wegen sexuellen Missbrauchs insbesondere seiner älteren Tochter, die heute zehn Jahre alt ist und die bereits am vergangenen Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor der Kammer aussagen musste. Jetzt wurden auch die Pflegeeltern des Kindes aus Stolberg angehört. Ebenfalls auf der Anklagebank, allerdings in Freiheit, sitzt die 35-jährige Ehefrau des Angeklagten, Angie P.. Ihr wird vorgeworfen, die Kinder im elterlichen Zuhause geschlagen und misshandelt zu haben. Am Dienstag nun hatte die Strafkammer unter Vorsitz von Richterin Regina Böhme die im Jahr 2016 vom Jugendamt der Städteregion bestellten Pflegeeltern der beiden Kinder des Ehepaares P. als Zeugen geladen, jene Familie stammt aus Stolberg. Zuerst sagte am Morgen Pflegemutter Marita L. (54) aus, die ruhig und genau dem Gericht schilderte, wie die Kinder sich seit dem Sommer 2016 in der Familie eingelebt hatten und irgendwann der Punkt kam, als das ältere der beiden Mädchen — aber ebenso später die kleinere Tochter — begann, über die Übergriffe des Vaters zu sprechen. Sogenannte Doktorspiele Erster Verdacht kam auf, als die Mädchen draußen im Garten des Öfteren sogenannte Doktorspiele beispielsweise „mit kleinen Stöcken“ an den Genitalien praktizierten. Marita L. berichtete, wie sie die Kinder ermahnt habe, damit könne man sich leicht verletzen. Anscheinend hatte sie damit einen Nerv getroffen, sogar die Kleine habe gesagt, „dass macht mein Papi doch auch immer“. Die Kleine lüge nicht, hatte sodann auch die Ältere bekundet, und zusätzlich geschildert, was der Angeklagte zu Hause im elterlichen Bett mit ihr gemacht habe; Er habe das eben jenes getan, was sie bei den Doktorspielen nachgemacht hätten. Die Kinder malten die Szene auf und erklärten sie sodann. Auch hätten sie berichtet, dass die Ältere die Sache „der Mama“ erzählt habe, die jedoch nur gesagt hätte „zieh dir eine frische Hose an“. Als zweiter Zeuge berichtet der Pflegevater über die Geschehnisse, die zu massiven Drohungen des Angeklagten gegen die Familie und ebenfalls des Aachener Jugendamtes geführt hatten. Beide Zeugen berichteten in ihren Aussagen ohne Widersprüche, kurz gesagt, die Familie machte einen guten Zeugeneindruck, ihre Angaben wurden später von einer Mitarbeiterin des Kinderschutzbundes inhaltlich bestätigt. Dramatisch waren die Angaben der 20-jährigen leiblichen Tochter des Pflegeelternpaares. Als der Angeklagte sie mit Drohanrufen malträtierte — Tenor „ihr werdet alle in Flammen aufgehen!“ — war sie hochschwanger und sei völlig verängstigt gewesen, das Ergebnis sei eine Frühgeburt gewesen. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.

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