KINDESMISSBRAUCHKIRCHENMITGLIEDER

Bischöfe bieten wegen Missbrauchsskandal Rücktritt an

Nach dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche Irlands sind zwei weitere Bischöfe zum Rücktritt bereit. Sie hätten Papst Benedikt XVI. ihre Demission angeboten, teilten die Bischöfe Eamonn Walsh und Raymond Field aus der Erzdiözese Dublin am Freitag mit. Zugleich entschuldigten sie sich auf der Webseite der Erzdiözese erneut bei den Betroffenen und deren Angehörigen.In einem Untersuchungsbericht über zahlreiche Fälle von Kindesmissbrauch, dem sogenannten Murphy-Bericht, war den katholischen Würdenträgern der Erzdiözese Dublin im vergangenen Monat vorgeworfen worden, über drei Jahrzehnte hinweg Vergewaltigungen und Misshandlungen von Kindern durch Geistliche verschwiegen und vertuscht zu haben.Mit den beiden angebotenen Rücktritten erhöht sich die Zahl der Bischöfe, die Konsequenzen aus den Vorwürfen ziehen, auf vier. Am 17. Dezember war der Bischof von Limerick, Donal Murray, wegen des Missbrauchsskandals zurückgetreten, am Mittwoch dann der Bischof von Kildare und Leighlin, James Moriarty.Der Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, forderte in seiner Predigt an Heiligabend, „kriminelles Verhalten“ müsse in jedem Fall verfolgt werden. Die Erneuerung der Kirche müsse damit beginnen, dass die Vergangenheit „ernsthaft und brutal“ aufgeklärt werde. Es gebe „keine Worte der Entschuldigung, die jemals ausreichend seien“ angesichts des Schmerzes, der den Opfern zugefügt wurde.Der Ende November im Auftrag der irischen Regierung veröffentlichte Murphy-Bericht hatte aufgedeckt, dass vier frühere Erzbischöfe von Dublin systematisch Priester schützten, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht hatten. Insgesamt ging der Bericht den Beschwerden von mehr als 320 Kindern zwischen 1975 und 2004 nach.Bereits im Mai hatte der sogenannte Ryan-Bericht über die Qualen von Mädchen und Jungen in Schulen, Kinderheimen und anderen Einrichtungen der katholischen Kirche das Land erschüttert. In den Häusern waren demnach seit den 30er Jahren Prügel und sexueller Missbrauch an der Tagesordnung. AFP

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