(ap) Die Schülerin tamilischer Herkunft war am vergangenen 6. Juli aus ihrem Elternhaus in Aigle im Kanton Waadt spurlos verschwunden, wie die Waadtländer Kantonspolizei und die französische Polizei am Dienstag bekannt gaben. Am vergangenen Donnerstag wurde sie am Wohnort des Mannes im französischen Ort Miramas, westlich von Marseille wohlbehalten aufgefunden.
Keine Spuren von Misshandlung
Das Mädchen habe keine Spuren von Misshandlungen aufgewiesen, hiess es. Der Franzose habe es sogar mit seiner Familie und seinen Kindern bekannt gemacht und es sei mit ihnen in die Ferien gereist. Der Mann wurde in Untersuchungshaft gesetzt. Das Mädchen wurde in behördliche Obhut genommen.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass das Mädchen den Mann in einem Internet-Chat kennen gelernt hatte. Dort ist der 58-jährige Mann laut französischen Quellen unter dem Pseudonym «Sophie 13» in Erscheinung getreten. Er habe sich im Chat als Mädchen ausgegeben und der Schülerin erst später seine wahre Identität eingestanden.
Seit 2003 regelmässige Kontakte
Die beiden hätten seit 2003 regelmässig über Internet miteinander Kontakt gehabt. Der Mann sei schliesslich zu einem engen Vertrauten der Schülerin geworden und habe ihr geholfen, von zu Hause auszubrechen. Er habe die Schülerin in Aigle abgeholt und sie an seinen Wohnort nach Südfrankreich gebracht.
Die französische Polizei hat nach der Festnahme des Mannes Ermittlungen wegen Entführung, Nötigung und sexuellem Missbrauch aufgenommen. Die Waadtländer Polizei hält allerdings in ihrer Mitteilung fest, dass das Mädchen aus freien Stücken zu dem Mann gegangen ist.