Jahrelang sollen Dutzende Kinder auf einem Campingplatz in Lügde sexuell missbraucht worden sein. Die drei Angeklagten haben nun am ersten Prozesstag Geständnisse abgelegt.
Im Prozess um hundertfachen Missbrauch von Kindern auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde haben alle drei Angeklagten am ersten Verhandlungstag überraschend Geständnisse abgelegt. Andreas V. (56) und Mario S. (34) – die beiden Hauptangeklagten – räumten die angeklagten Taten vor dem Detmolder Landgericht über ihre Verteidiger weitestgehend ein.
Auch der dritte Angeklagte Heiko V. (49) legte über seinen Verteidiger ein Geständnis ab. Das schilderten Nebenklägeranwälte. Die Öffentlichkeit war von der Verlesung der Erklärung ausgeschlossen.
Mehr als 40 Opfer identifiziert
Bei den Ermittlungen waren mehr als 40 Opfer identifiziert worden, angeklagt sind sexuelle Gewalttaten gegen 34 minderjährige Opfer. Die jüngsten sollen erst vier Jahre alt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft hatte Andreas V. sexuellen Missbrauch von Kindern in 298 Fällen vorgeworfen. Außerdem muss sich V. verantworten, weil er kinderpornografische Bilder und Videos besessen haben soll.
Er räume einen Großteil der ihm zur Last gelegte Taten ein, werde aber vor Gericht keine weiteren Angaben machen und auch keine Fragen beantworten, ließ Andreas V. über seinen Anwalt vor Gericht verkünden.