Hamburg. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den Erzieher Stefan H. erhoben. Dem 29-Jährigen, der seit Mitte April in Untersuchungshaft sitzt, wird sexueller Missbrauch von Kindern in sieben Fällen, ein Fall von schwerem sexuellen Missbrauch sowie ein versuchter schwerer sexueller Missbrauch vorgeworfen, sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach, die Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft.
Außerdem soll Stefan H. mehrere Kinder fotografiert haben – angeklagt ist daher auch der Besitz von Kinderpornografie. Der Mann soll sich nach dem Willen der Anklagebehörde vor dem Landgericht verantworten.ANZEIGEHAMBURGERIMMOBILIEN.DE2-Zimmer Dachgeschosswohnung in WellingsbüttelDie Wohnung wurde komplett renoviert inklusive neuer Einbauküchenzeile in angesagter Optik. mehrSie möchten Ihre Immobilie verkaufen?
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Die Opfer sollen Mädchen und Jungen im Alter von vier bis neun Jahren sein. Der Pädagoge hat die Taten laut Staatsanwaltschaft teilweise gestanden. Der 29-Jährige soll die Kinder nach Frombachs Darstellung vor allem in Kindertagesstätten in Schnelsen und Norderstedt sexuell misshandelt haben. Zweimal soll auch seine Wohnung Tatort gewesen sein – er soll sich als Babysitter angeboten haben.
Weitere Vorwürfe gegen den Mann aus seiner Zeit in einer Einrichtung in Stove im Kreis Harburg seien nicht Gegenstand der Anklage, sagte Frombach. Die dort zuständige Staatsanwaltschaft Lüneburg hatte die Ermittlungen gegen den Mann eingestellt.
Der Erzieher war zwischen 2011 und Januar 2013 in der kirchlichen Kita am Kriegerdankweg in Schnelsen angestellt, dann war er auf eigenen Wunsch an die evangelische Kindertagesstätte Glashütte in Norderstedt gewechselt. Dort waren die Ermittlungen in Gang gekommen, nachdem die Mutter eines vier Jahre alten Mädchens in Norderstedt Hinweise auf einen Missbrauch gesehen und Anzeige erstattet hatte.
Nur wenige Stunden nach der ersten Missbrauchs-Anzeige wurde der 29-Jährige fristlos entlassen. Innerhalb weniger Tage gingen daraufhin insgesamt elf Anzeigen von Eltern aus Hamburg ein. Am 27. Februar durchsuchten Beamte des Landeskriminalamtes Hamburg die Wohnung des Erziehers. Bis zu seiner Verhaftung, die mit Wiederholungsgefahr begründet wurde, hielt er sich dann bei seinen Eltern auf.
In allen Kitas, in denen Stefan H. als Erzieher tätig war, galt er als beliebt – sowohl bei Kindern als auch bei Eltern. Sie vertrauten ihm. Niemand schöpfte Verdacht. „Er war ein ruhiger Mann mit einer sympathischen Ausstrahlung“, hieß es etwa von seinem Arbeitgeber in Norderstedt.