Papst Franziskus hat einen Ruhestandspriester der rumänischen griechisch-katholischen Diözese Oradea Mare wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Klerikerstand entlassen. Das gibt die Pressestelle der Diözese Würzburg bekannt.
Wegen sexuellen Missbrauchs hat Papst Franziskus einen Ruhestandspriester der rumänischen griechisch-katholischen Diözese Oradea Mare aus dem Klerikerstand entlassen. Der 58-Jährige sei für mehrere Jahre in der Diözese Würzburg tätig gewesen. Mit der Entscheidung des Papstes seien ihm nun alle Rechte und Pflichten entzogen worden, die mit dem Klerikerstand verbunden sind, heißt es.
Diözese spricht den Opfern ihr Mitgefühl aus
Das Schreiben der römischen Kongregation für die Glaubenslehre sei dem Würzburger Bischof Franz Jung über die Apostolische Nuntiatur in Berlin am 15. Januar 2020 zugestellt worden. Generalvikar Thomas Keßler und Offizial Stefan Rambacher eröffneten ihm die Entscheidung am Montag, 20. Januar 2020, im Bischöflichen Ordinariat Würzburg. Damit sei die Entscheidung des Papstes rechtswirksam.
Gegen den Ausschluss aus dem Klerikerstand sei kein Rechtsmittel mehr möglich. Die Diözese Würzburg bedauere zutiefst das schwere Leid, das durch dem ehemaligen Priester Opfern und deren Familien widerfahren sei, heißt es in der Mitteilung der Diözese Würzburg. Sie verurteile in aller Deutlichkeit das Verhalten.
Priester verging sich in mehreren Fällen an Kindern
Der laut Weiheurkunde griechisch-katholisch geweihte Priester sei der Mann von 2000 bis 2002 als Pfarradministrator im Bistum Würzburg tätig gewesen. Während dieser Tätigkeit hat er im Jahr 2002 einen elfjährigen Jungen sexuell missbraucht. Er wurde daraufhin vom Amtsgericht zu einer zehnmonatigen Haft auf Bewährung verurteilt. Zudem untersagte die Glaubenskongregation 2002 einen Einsatz von ihm in der ordentlichen Seelsorge.
2017 erhielt das Bistum Würzburg einen neuen Hinweis auf einen sexuellen Missbrauch in den 1990er Jahren in einem österreichischen Kloster. Diesen Missbrauch gestand er schließlich im Gespräch gegenüber Generalvikar Thomas Keßler. Außerdem erfuhr das Bistum 2018, dass er im Ehrenamt Unterricht gegeben habe und es dabei zu Kontakt mit Minderjährigen gekommen sei. Schließlich kam Anfang 2019 ein weiterer Missbrauchsverdacht aus den 1980er Jahren gegen ihn auf.
Würzburger Bischof brachte die Entlassung ins Rollen
Bischof Dr. Franz Jung legte schließlich der Glaubenskongregation in Rom eine umfangreiche Dokumentation zu dem Mann vor und bat um dessen Entlassung aus dem Klerikerstand. Papst Franziskus entschied am 5. Dezember 2019, den 58-Jährigen aus dem Klerikerstand zu entlassen.
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