KINDESMISSBRAUCH

Kindesmissbrauch im Ferienlager: Haftstrafe gefordert

Anzeige Wegen Kindesmissbrauchs hat die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von fünf Jahren und neun Monaten für einen 39-Jährigen aus Wilhelmsburg gefordert. Anschließend soll der Angeklagte in Sicherheitsverwahrung genommen werden. Die Staatsanwaltschaft sah es als erwiesen an, dass Thomas B. aus Wilhelmsburg sich an mindestens vier Jungen im Alter zwischen sieben und 16 Jahren vergangen hat. In 20 Fällen soll er Haschisch an Minderjährige abgegeben haben, um sie sich gefügig zu machen. Der verheiratete Vater von vier Kindern soll die Opfer sowohl in seinem Haus als auch auf Zeltlagern und Fahrten für Pfadfinder, die er früher organisierte, missbraucht haben. Ursprünglich waren 33 Taten angeklagt. B., der einen Teil der Vorwürfe eingestanden hatte, sei eine Gefahr für die Öffentlichkeit, aber auch für seine eigenen Kinder, so die Staatsanwältin. Es bestehe die Gefahr, dass B. sich wieder an Kindern vergehen werde. Der gelernte Maler sei mehrere Male einschlägig vorbestraft. Auch in diesem Prozess habe er keinerlei Schuldbewusstsein oder schlechtes Gewissen gezeigt. In einem Gespräch mit einem Psychologen habe B. gesagt, er sei mit sich selbst eigentlich zufrieden und sähe keinen Anlass, sein Leben zu ändern. Anzeige Als besonders schlimm wertete die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer, dass B. sogar versucht habe, den Kindern eine Mitschuld anzulasten. So sagte der Angeklagte, er sei einmal “schwach geworden”, als zwei Jungen sich in seinem Haus von sich aus einen Pornofilm in den Videorekorder gesteckt und angeschaut hätten. Anschließend hätten sie B. angeblich stolz ihre erigierten Glieder gezeigt – eines der betroffenen Kinder ist sieben Jahre alt. Die Polizei war dem mutmaßlichen Kinderschänder durch die Anzeige eines 15-Jährigen auf die Spur gekommen. B. soll den Teenager vergangenen12 am Hauptbahnhof angesprochen und versucht haben, ihn in seiner Wohnung zu vergewaltigen. Am Freitag plädiert die Verteidigung.

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