Gifhorn/Hildesheim
Mehrfacher sexueller Missbrauch sowie Misshandlungen von Kindern wird einem Gifhorner Ehepaar vorgeworfen, das mehr als 25 Jahre lang eine Wohngruppe für hilfebedürftige Kinder betreute. Am 12. September nun startet der Prozess am Landgericht Hildesheim. Dem Paar drohen langjährige Haftstrafen. Ob auch vom Missbrauch betroffenen Kindern zugemutet werden muss, vor Gericht auszusagen, hängt davon ab, ob sich der Mann (56) und die Frau (60) zu den Vorwürfen äußern, erklärt Steffen Krumme, Pressesprecher am LandgerichtHildesheim.
Tatzeitraum soll zwischen 1998 und 2007 liegen
Die Vorwürfe wiegen schwer: Zwischen Mai 1998 und Juli 2007 soll alleine der gelernte Erzieher elf mal Kinder sexuell missbraucht haben, davon zwei besonders schwer. Außerdem soll er in vier Fällen Schutzbefohlene misshandelt haben. Unter anderem erlitt ein Kind Qualen, weil es über einen langen Zeitraum in einer vollen Windel herumlaufen musste. In einem Fall soll das Ehepaar gemeinschaftlich ein Kind misshandelt haben.
Langjährige Haft droht
Die 60-jährige Frau, eine gelernte Sozialpädagogin, muss sich wegen fünf Fällen von Misshandlung Schutzbefohlener vor Gericht verantworten. Pro Tat ist ein Strafrahmen von sechs Monaten und zehn Jahren vorgesehen. Sollte das Landgericht das Paar schuldig sprechen, drohen beiden längere Haftstrafen.