
Anzeige Der inhaftierte Heilbronner Kindergartenleiter hat den Tausch von Kinder-Porno-Bildern und den schweren sexuellen Missbrauch eines Jungen gestanden. Die bisher ermittelten Straftaten habe der 31-Jährige zugegeben, sagte eine Sprecherin der Heilbronner Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen dauerten aber noch an. Die Staatsanwaltschaft werde eine separate Anklage wegen des Missbrauchs eines Achtjährigen erheben, den der in einem evangelischen Kindergarten beschäftigte Erzieher mit einer Kamera aufgenommen haben soll. Anzeige Weil der Mann seit Anfang03 in Untersuchungshaft sitzt, sei mit der Anklage spätestens Anfang 09 zu rechnen. Dann würden beide Delikte höchstwahrscheinlich in einem Prozess am Landgericht Heilbronn verhandelt, erläuterte die Sprecherin. Der Beginn des zunächst für den am 16.03 geplanten Prozesses, bei dem es allein um den Besitz und das Verbreiten von Kinderpornos gehen sollte, wurde daher abgesagt. Ermittlungen durch Strafanzeige des Vaters Den Jungen und seine Familie kannte der Erzieher nach Angaben aus der Kirchengemeinde privat. Die Ermittlungen zum Missbrauch im Jahr 2013 waren durch die Strafanzeige eines Vaters angestoßen worden. Dieser hatte angegeben, sein Sohn habe erzählt, der Kindergartenleiter habe ihm beim Toilettengang fotografiert. Zwar sei dieser Vorfall bislang noch nicht belegt, aber durch die nochmalige Sichtung von Material hätten sich Hinweise auf den sexuellen Missbrauch ergeben. Die Ermittlungen haben laut Staatsanwaltschaft bisher keine Belege ergeben, dass der Mann im Kindergarten selbst übergriffig war. Zuvor hatte die oberste Kirchenleitung in Stuttgart den Fall an sich gezogen. Ziel des Evangelischen Oberkirchenrates sei nun größtmögliche Transparenz. Diese solle mithilfe des ehemaligen Richters am Bundesgerichtshof Ulrich Hebenstreit hergestellt werden. Er leitet laut der Evangelischen Landeskirche in Württemberg die Ermittlungen. Anzeige Inzwischen hat der in den Fall verstrickte, für die Heilbronner Kindergärten zuständige Kirchenpfleger ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt. Ihm wird zur Last gelegt, nach Vorwürfen gegen den Erzieher zu zögerlich gehandelt zu haben. Lesen Sie auch Missbrauch in Freiburg Es geschah an einem Ort, wo jeder jeden kannte