Stuttgart/Freiburg (dpa/lsw) Freiburgs Erzbischof Stephan Burger hat Konsequenzen aus einer bundesweiten Studie zum Kindesmissbrauch durch Geistliche angekündigt. Er werde sie am 28. September bekanntgeben und dann auch Rede und Antwort stehen, teilte das Erzbischöfliches Ordinariat am Dienstag in Freiburg mit.
Vom 24. bis 27. September 2018 wollen sich die deutschen Bischöfe bei ihrer Herbst-Vollversammlung in Fulda mit der Studie «Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz» befassen. Vorab war bekannt geworden, dass die Studie für die Zeit von 1946 bis 2014 sexuelle Vergehen an 3677 überwiegend männlichen Minderjährigen protokolliert.
Wie Stuttgarts Bischof Gebhard Fürst hatte sich auch Burger entsetzt über das Ausmaß des Missbrauchs geäußert. «Hier steht die Kirche gegenüber den Betroffenen in einer Schuld, die sie nicht leugnen, die sie nicht abschütteln, ja, die sie nur dann aufarbeiten kann, wenn die Betroffenen, die durch diese Taten verletzt, gedemütigt und zerbrochen wurden, dies auch wollen», schrieb Burger an alle Mitarbeiter der Erzdiözese. «Hier haben wir als Kirche versagt, Verantwortliche wie Täter. Hier haben wir nichts einzufordern. Hier können wir nichts ungeschehen machen. Hier können wir nur selbst um Vergebung bitten und zwar in aller Demut und Bescheidenheit!»