FULDA/HÜNFELD – Der 57-jährige Hünfelder, der seit Dienstag vor dem Fuldaer Landgericht wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern steht, hat am Donnerstag einen Selbstmordversuch begangen. Am Nachmittag sollte das Urteil gesprochen werden.
Wie es dem Mann genau geht, ist aktuell nicht bekannt, er soll aber am Leben sein. Richter Joachim Becker spricht von einem hohen Blutverlust.
Die Verteidigerin des Angeklagten, Julia Heieis, erklärt am Donnerstagnachmittag gegenüber unserer Zeitung, dass sie keine Informationen herausgeben wolle. Sie wisse nicht, wo sich ihr Mandant aktuell befinde. In ihrem Plädoyer am Donnerstagvormittag hatte die Staatsanwältin wegen Kindermissbrauchs in zwei Fällen in Tateinheit mit Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Schriften fünf Jahre und sechs Monate für den Häftling gefordert. Der Vorwurf, auch einen 13-Jährigen sexuell missbraucht zu haben, wurde fallengelassen. Die Verteidigerin erklärte, dass sie vier Jahre für angemessen halte. Mehrere Male hatte sich der Angeklagte bei den Müttern für seine Taten entschuldigt. Das Urteil soll am Donnerstag, den 22. Januar, gesprochen werden. Am Mittwoch hatte der 57-Jährige ein Teilgeständnis abgelegt. Er gab zu, einen sechs und einen sieben Jahre alten Jungen sexuell missbraucht zu haben (Erfahren Sie hier mehr:Vertrauen erschlichen: Hünfelder gesteht mehrfachen Kindesmissbrauch). Bei der Anklageverlesung am Dienstag war die Dimension der ihm zur Last gelegten Verbrechen an die Öffentlichkeit gekommen (Lesen Sie mehr: Anklage gegen mutmaßlichen Kinderschänder aus Hünfeld verlesen). Update: Die JVA Fulda ist am Donnerstagnachmittag zu keiner Stellungnahme bereit. Sie verweist auf die Pressestelle des Landgerichts Fulda. Das Landgericht Fulda verweist hingegen auf die JVA Fulda.