Freiburg
Ein anonymer Hinweis an das Bundeskriminalamt hat das Martyrium eines neunjährigen Jungen aus Freiburgbeendet: Seine eigene Mutter hatte ihn offenbar gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten nicht nur sexuell missbraucht, sondern gegen Geld auch fremden Männern für Vergewaltigungenzur Verfügung gestellt. Die 47-Jährige, ihr 37-jähriger Lebensgefährte sowie sechs weitere Verdächtige aus mehreren europäischen Ländern sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft. Der Junge befindet sich in staatlicher Obhut – aber er ist offenbar nicht das einzige Opfer des Kinderschänder-Rings. Mehrere Kinder durchlitten den Ermittlungen zufolge die gleichen Qualen wie er, darunter ein Mädchen, das von seinem eigenen Vater missbraucht wurde. Auch er wurde festgenommen.
„Die Dimensionen sprengten das bisher Bekannte“
Die Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) Baden-Württembergführte dieser Fall an ihre persönlichen Grenzen. Es handele sich um das schwerwiegendste Delikt von sexuellem Missbrauch an Kindern, das die Behörde jemals bearbeitet habe, sagte ein Sprecher: „Die Dimensionen sprengten das bisher Bekannte.“
Am 10. September war der anonyme Hinweis eingegangen, der die Ermittlungen in Gang setzte. Das LKA und die Zentralstelle für Internetermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt a. M. stießen schnell auf die Mutter des Neunjährigen und ihren Partner, die beiden sitzen seit Mitte September in Untersuchungshaft. Zum selben Zeitpunkt befreiten die Ermittler den Sohn der Frau und beendeten damit die Misshandlungen, die nach derzeitigem Stand bereits 2015 begonnen hatten.