0 Im Prozess um den wohl schlimmsten Fall von Kindesmissbrauch in den letzten Jahren in Berlin hat das Landgericht Moabit die beiden Angeklagten zu hohen Haftstrafen verurteilt. Rosemarie K. (39) und ihr gleichaltriger Ex-Freund Andrew Mc G. haben sich nach Überzeugung der Richter fast ein Jahr lang regelmäßig an dem zur Tatzeit achtjährigen Sohn der Angeklagten in abscheulicher Weise vergangen. Darüber hinaus missbrauchten sie eine Schulfreundin des Jungen und eine Nichte von Rosemarie K. Wegen Vergewaltigung und schweren sexuellen Missbrauchs verhängte eine Große Strafkammer gestern gegen die Krankenpflegerin aus Spandau neun Jahre und gegen ihren Komplizen neun Jahre und drei Monate Freiheitsstrafe. Auf die Verhängung der von der Staatsanwaltschaft geforderten anschließenden Sicherungsverwahrung verzichteten die Richter ANZEIGE Die Welt von Disney+ Mit der Urteilsverkündung endete knapp drei Monate nach Prozessbeginn ein Verfahren, „das alle Beteiligten mehrfach an die Grenze des Erträglichen führte“, wie es die Vertreterin der Staatsanwaltschaft gestern formulierte. An mehr als einem Dutzend Verhandlungstagen wurden – überwiegend unter Ausschluss der Öffentlichkeit – die widerwärtigsten Details der Taten erörtert. Während der kleine Sohn von Rosemarie K. nach Auffassung der Richter für die Mitwirkung an den abscheulichen Sexualpraktiken des Pärchens regelrecht angelernt wurde, machten beide die neunjährige Schulfreundin des Jungen und die 14-jährige Nichte von Rosemarie K. mit Schlaf- und Schmerzmitteln gefügig. Dabei verabreichte die 39-Jährige den Kindern in einigen Fällen das Fünffache der für Erwachsene zulässigen Dosis. „Ein Wunder, dass dabei nichts passiert ist“, stellte der Vorsitzende der Kammer fest. Der Sohn von Rosemarie K. lebt inzwischen bei Pflegeltern. Ob er nach dem Erlebten eine Chance auf ein normales Leben habe, sei fraglich, sagte die Staatsanwältin. Auch bei den missbrauchten Mädchen und selbst bei ihren noch immer geschockten Müttern muss die Zeit zeigen, ob und wie sie die schrecklichen Taten verarbeiten. Die Mütter traten als Nebenklägerinnen auf und folgten dem Prozess mit versteinerten Gesichtern. Mehrfach konnten Prozessbeteiligte ihre Gefühle nicht im Zaum halten. Eine Ermittlerin der Kriminalpolizei bekam einen Weinkrampf, als sie im Zeugenstand berichtete, mit welch „erschreckender Selbstverständlichkeit“ der Sohn von Rosemarie K. schilderte, was ihm angetan wurde. Ein Anwalt der Nebenklage nannte das Vorgehen des Pärchens gestern „ein abartiges Verhalten, das es so nicht einmal in der Tierwelt gibt“. Rosemarie K. hatte nach anfänglichem Schweigen früh ein umfassendes Geständnis abgelegt und den missbrauchten Kindern so einen Auftritt vor Gericht erspart. Das werteten die Richter strafmildernd. Strafverschärfend stellten sie hingegen fest, die 39-Jährige habe ihre Beziehung und sexuellen Vorlieben über das Wohl ihres eigenen Sohnes gestellt. Andrew Mc G. hat erst am vorletzten Verhandlungstag ein Geständnis abgelegt. Sein Verteidiger schloss sein Plädoyer mit den Worten: „Ich werde nicht um Milde bitten. Es ist nicht Aufgabe eines Gerichtes, ein mildes Urteil zu fällen, sondern ein gerechtes.“ . ( dapd/sh )
With Product You Purchase
Subscribe to our mailing list to get the new updates!
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur.
Related Articles
Check Also
Close