(sda) Nach elf Jahren auf der Flucht ist ein Schweizer Kinderschänder der Polizei auf Bali ins Netz gegangen. Der 44-Jährige wird von den französischen Behörden wegen Missbrauchs eines 13-jährigen Pfadfinders gesucht. Interpol fahndete seit 1997 nach dem Flüchtigen, der vom obersten Gerichtshof in Paris in letzter Instanz zu vier Jahren Haft verurteilt worden war. Nach Angaben von Interpol Indonesien wurde der Schweizer bereits am 16. September 2008 in der Stadt Denpasar gefasst und sitzt seither in Untersuchungshaft.
Der Verhaftete werde im Rahmen des konsularischen Schutzes von der Schweizer Botschaft und dem Honorarkonsul auf Bali betreut, bestätigte EDA-Sprecherin Nadine Olivieri einen Bericht der «Sonntagszeitung». Auf zwei Digitalkameras und einem Laptop des Verhafteten habe die Polizei Fotos von nackten Kindern gefunden, schreibt die Zeitung «Jakarta Post». Die Behörden vermuten, dass es sich dabei um Opfer des Schweizers handelt.
Kurz vor seiner Verhaftung befand sich der Mann nach Informationen der indonesischen Polizei in Thailand. Er hatte in jüngster Zeit zudem Reisen in die USA, nach Mexiko und Australien unternommen und wird deshalb auch als Mitglied eines internationalen Pädophilenrings verdächtigt.
Gegen den Schweizer liegt ein Auslieferunsantrag der französischen Behörden vor. Ihm könnte jedoch auch in Indonesien der Prozess gemacht werden. Die Polizei untersucht unter anderem, ob er sich an einem minderjährigen Mädchen auf Bali vergangen hat.