KINDESMISSBRAUCHKIRCHENMITGLIEDER

Pfarrer K. will zu Kindesmissbrauch doch nicht aussagen

Eine Minute Krefeld/Aachen : Pfarrer K. will zu Kindesmissbrauch doch nicht aussagen Der Angeklagte K. (M) betritt in Krefeld den Gerichtssaal des Krefelder Landgerichtes. Dem angeklagten Pfarrer wird vorgeworfen, einen elfjährigen Jungen sexuell missbraucht zu haben. KREFELD/AACHEN Ein wegen Kindesmissbrauchs angeklagte ehemalige Pfarrer Georg K. hat seine Ankündigung, am Freitag vor Gericht auszusagen, nicht eingelöst. Stattdessen schwieg der 56-Jährige, der früher auch im Bistum Aachen gearbeitet hat, weiter. „Das nehme ich auf meine Kappe”, sagte sein Verteidiger, räumte aber zugleich ein: „Der größte Teil der Vorwürfe ist richtig.” Teilen Tweeten Weiterleiten Drucken Der Pfarrer soll sich jahrelang an zwei jungen Brüdern vergangen haben. Sein Mandant wolle sich nun am Ende des Prozesses beim sogenannten „letzten Wort” zu den Vorwürfen äußern, so sein Anwalt. Die Hoffnung seines ehemaligen Bistums Aachen, der suspendierte Pfarrer möge mit einem raschen Geständnis seinen mutmaßlichen Opfern erneutes Leid durch den Auftritt vor Gericht ersparen, hatte sich bereits zerschlagen: Beide mussten unter Ausschluss der Öffentlichkeit aussagen. Der Jüngere musste am Freitag sogar ein zweites Mal in den Zeugenstand. Das Gericht verlas SMS des Angeklagten an die mutmaßlichen Opfer: „Über vieles, was ich getan habe, schäme ich mich sehr”, heißt es in den Kurzmitteilungen. Er habe sich „nicht im Griff gehabt”. Der 56-Jährige soll sich laut Anklage an dem älteren der beiden Jungen über einen Zeitraum von fünf Jahren 23 Mal vergangen haben. Beim ersten Übergriff soll der Junge elf Jahre alt gewesen sein. Den jüngeren der beiden Brüder soll er dreimal missbraucht haben. In einer Selbstanzeige im 05 2010 hatte der Geistliche bereits einen Teil der Vorwürfe eingeräumt. Der Priester war zuletzt im Auftrag der Auslandsseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz in Südafrika eingesetzt. Nach Missbrauchs-Vorwürfen dort und entsprechenden Ermittlungen war er suspendiert worden. Das Strafverfahren in Südafrika wurde im Juni 2014 allerdings eingestellt. Wegen eines internationalen Haftbefehls wurde er wegen der in Deutschland erhobenen Vorwürfe an die Staatsanwaltschaft Krefeld ausgeliefert. Nach der Selbstanzeige hatte der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff den Geistlichen vom Priesterdienst suspendiert und die Glaubenskongregation in Rom über die Vorwürfe informiert. Die Kirche wartet derzeit den Strafprozess ab, um dann über die Entlassung des Pfarrers „aus dem Klerikerstand” zu entscheiden. (dpa)

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