KINDESMISSBRAUCHVERHAFTETE TÄTER

Polizei deckt Pädophilennetzwerk auf

(dpa) Nach der Aufdeckung mehrerer pädophiler Netzwerke im Internet durch die Polizei im norwegischen Bergen sind am Dienstag auch in anderen Landesteilen Verdächtige festgenommen worden. Die Polizei in Finnmark ergriff einen Mann und beschlagnahmte seinen Computer. Er soll bereits zuvor wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen verurteilt worden sein.

«Tipps» für Säuglingsmissbrauch

Die Polizei in Bergen hat bisher 51 Männer identifiziert, die im sogenannten Darknet Kinder missbraucht und Filmmaterial davon verbreitet haben sollen. Als Darknet wird ein Bereich des Internets bezeichnet, in dem sich die Nutzer fast komplett anonym bewegen können. Insgesamt konnten die Beamten 5000 Benutzerkonten registrieren. «Die Sache ist erschreckend gross», sagte die Leiterin der Ermittlungen Hilde Reikrås dem norwegischen Fernsehen NRK. Es sei mit weiteren Festnahmen zu rechnen.

Seit Januar hatte ein Team von 25 Ermittlern das Treiben beobachtet. Die Männer tauschten nicht nur kinderpornografisches Material aus, sie verabredeten sich auch zu Misshandlungen von Kindern. In einem Chat besprachen etwa zwei Männer konkret, wie sie ein Mädchen entführen und vergewaltigten wollten. Andere bestellten Liveübertragungen von sexuellen Handlungen mit Minderjährigen. Ein Mann bat um «Tipps», wie er sein Kind, das demnächst geboren werde, sexuell misshandeln könne. Betroffen sind Kinder auf den Philippinen und in Norwegen. Am Dienstag hatte die Polizei einige von ihnen bereits befragt.

Hohe Internetkompetenz

Am Sonntag war die Polizei an die Öffentlichkeit gegangen und hatte ihr Material an Polizeistationen in anderen Bezirken weitergegeben. Allein im Raum Bergen wird derzeit gegen 22 Männer ermittelt. Ein 23 Jahre alter Student soll eine zentrale Rolle gespielt haben. Sein Vater, ein Polizist, wurde suspendiert.

Nach Angaben der Polizei verfügen viele der Männer über eine hohe Internetkompetenz und wussten, wie sie sich einen Zugang zum durch Codes geschützten Darknet beschaffen können. Unter ihnen seien ein Jurist, ein Politiker und ein Kindergartenmitarbeiter.

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