KINDESMISSBRAUCH

Polizei sucht Kinderschänder

In einem Verdachtsfall des schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes ermittelt die Kasseler Kripo. Nun soll ein Foto helfen, das die Polizei veröffentlicht hat. Erste Hinweise sind bereits eingegangen.

Update vom 16. Mai. Nachdem sich die Kasseler Polizei und die Staatsanwaltschaft Kassel am Mittwoch in einem Verdachtsfall des schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes mit einem Foto an die Öffentlichkeit wandten, sind bereits rund 20, in einigen Fällen konkretere Hinweise aus der Bevölkerung bei der Polizei eingegangen. 

Ein Beitrag zu dem Fall war zudem am Mittwoch in der Fernsehsendung “Aktenzeichen XY… ungelöst” zu sehen. Derzeit gehen die Ermittler den Hinweisen nach. 

Die aktuell geführten Ermittlungen müssen nun ergeben, ob die Personen auf dem Foto dadurch zweifelsfrei identifiziert werden können. Weiterhin noch unklar ist, ob der auf dem Foto zu sehende Mann und das Kind tatsächlich im Zusammenhang mit den Missbrauchsschilderungen im Internet stehen, die ein Unbekannter dort vor drei Jahren in Chats gegenüber anderen machte. Auch dies wird im Falle einer Identifizierung der abgebildeten Personen Gegenstand der weiteren Ermittlungen sein.

Hinweise von Zeugen gehen weiterhin an Tel. 0561/9100. 

Meldung vom 15. Mai

Seit 2016 wird in diesem Fall bereits ermittelt. Möglicherweise ist ein behindertes Mädchen vom eigenen Vater missbraucht und im Internet von ihm angeboten worden.

Jetzt veröffentlicht die Polizei das Foto eines Mädchens und eines Mannes, deren Identität nach wie vor unbekannt sind. Es ist auch völlig unklar, wo die beiden leben. Es gab aber im Laufe der Ermittlungen Hinweise auf die Stadt Kassel.

Nach Angaben von Polizeisprecher Matthias Mänz und Andreas Thöne, Pressesprecher Staatsanwaltschaft, hatte ein Unbekannter in Chats eines Kleinanzeigenportals im Internet anderen Nutzern gegenüber angegeben, seine geistig behinderte Tochter sexuell zu missbrauchen und auch anderen ein Treffen zum gemeinsamen sexuellen Missbrauch in Aussicht gestellt.

In einem Fall übersandte der mutmaßliche Täter im Vorfeld eines beabsichtigten Treffens auch ein Foto von sich und seiner Tochter, das die Ermittler jetzt veröffentlichen. Ob es anschließend tatsächlich zu dem Treffen und einem Missbrauch kam, ist derzeit nicht bekannt.

Ein Mitarbeiter des Kleinanzeigenportals war auf eine im Jahr 2016 geschaltete Anzeige mit der Bezeichnung „FKK, Freundschaften und mehr“ aufmerksam geworden. Dort hatte ein Nutzer, der sich als „Gerd“ oder „Jonas“ ausgab, geschildert, dass er seine Tochter seit ihrem sechsten Lebensjahr sexuell missbrauche. Er sei alleinerziehend, die Mutter des Kindes, das er mal „Anja“, mal „Saskia“ nannte, sei nach der Geburt gestorben. 

Das Kind soll damals, im Jahr 2016, zwölf Jahre alt gewesen sein und müsste heute demnach 15 Jahre alt sein. Neben der Anmeldung in dem Kleinanzeigenportal war der mutmaßliche Täter offenbar auch in Flirtportalen aktiv und wählte dort die Profilnamen „RubensLiebhabER“ und „RubensFan55“.

Wie die daraufhin sofort eingeleiteten Ermittlungen ergaben, handelt es sich bei den zu dem Nutzer hinterlegten Namen „Gerd Mahler“ und „Gerd Meistermann“ und angegebener Adressen in Kassel-Bad Wilhelmshöhe um falsche Identitäten. Der Tatverdächtige, der in einem seiner Online-Profile auch Hannover als seine Heimatstadt angab, verschleiere seine Identität offenbar gezielt.

Sämtliche bisherige intensive Ermittlungen zur Identifizierung des Mannes oder des Kindes führten nicht zum Erfolg. Zudem seit es derzeit nicht eindeutig nachvollziehbar, ob es sich um den auf dem Foto zu sehenden Mann tatsächlich um den Verfasser der besagten Chat-Nachrichten handelt und ob die darin geschilderten Handlungen der Wahrheit entsprechen. „Die Auswertung aller bisherigen Erkenntnisse legt einen über Jahre andauernden sexuellen Missbrauch des Kindes jedoch nahe“, so Mänz und Thöne.

Beschreibung: Das im Internet von dem Unbekannten an andere übersandte Foto zeigt einen sommerlich gekleideten Mann, auf dessen Schoß ein Mädchen sitzt. Dabei soll es sich um seine geistig behinderte Tochter handeln, die seit ihrer Geburt am „Fetalen Alkoholsyndrom“ leide. Das Bild dürfte nach Einschätzung der Ermittler etwa drei Jahre alt sein.

Der Fall läuft in der TV-Sendung Aktenzeichen XY

Der Mann ist schätzungsweise 40 bis 50 Jahre alt, hat lockige dunkle Haare, die nach hinten lang und eventuell zum Pferdeschwanz gebunden sind. Er trägt ein grünliches Basecap und ein hellblaues T-Shirt. Das auf dem Bild zu sehende Kind hat rötliche, nach hinten gebundene Haare. Das Mädchen von kräftiger Statur trägt eine Brille mit ovalen Gläsern sowie ein Schlüsselbund um den Hals und ist mit einem roten Shirt bekleidet.

Am Mittwochabend wird auch in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY (ZDF, 20.15 Uhr) über den Fall berichtet. Die Ermittler des Kommissariats 12 der Kasseler Kripo erhoffen sich dadurch, entscheidende Hinweise zu bekommen.

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