Kiel (dpa/lno) – Rund 20 Jahre nach dem mutmaßlichen sexuellen Missbrauch des Sohnes seines Gartennachbarn und Freundes muss sich ein 69-Jähriger vor dem Kieler Landgericht wegen der Taten verantworten. Laut Anklage verging sich der Mann in Kiel von 1994 bis 1998 in zehn Fällen an dem anfangs zehnjährigem Kind. Tatorte sollen die Gartenlaube und die Dunkelkammer in der Wohnung des Angeklagten gewesen sein.
Der Angeklagte schwieg zu Prozessbeginn am Dienstag. Dafür berichtete die Frau des mutmaßlichen Opfers, dass ihr Mann ihr erstmals 2011 nach einem heftigen Streit unter Tränen von schweren Übergriffen erzählte. Sie drängte ihn daraufhin zur Anzeige. Die Staatsanwaltschaft erhob 2014 Anklage. Der Angeklagte ist nicht vorbestraft. Für das Verfahren sind insgesamt sechs Verhandlungstage vorgesehen.