
Eine Minute Dreifachmord-Prozess : Psychiaterin hält Angeklagten für schuldfähig Hille: Ein Polizeiabsperrband sichert eine Hütte auf dem Grundstück des Tatverdächtigen (Archivbild). Foto: dpa/Friso Gentsch BIELEFELD Im Prozess um den Dreifachmord von Hille hat eine Expertin den jüngeren der beiden Angeklagten für voll schuldfähig erklärt. Er sei psychisch gesund, sagte die forensische Psychiaterin Nahlah Saimeh am Freitag in dem Mordverfahren vor dem Landgericht Bielefeld. Teilen Tweeten Weiterleiten Drucken Sie beschrieb den ehemaligen Zeitsoldaten Kevin R. als freundlich, höflich und angepasst. Seine bisherige Biografie weise keine Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung auf – im Gegenteil, er habe Schule und Ausbildung zum Elektroniker problemlos durchlaufen. Mit dem 51-jährigen mitangeklagten Jörg W. habe der 24-Jährige in einer Art Männerbund gelebt, zu der absolute Loyalität gehört habe. Bei der Frage einer möglichen Sicherungsverwahrung für Kevin R. wollte sich die Expertin am Freitag nicht eindeutig festlegen. Auch Jörg W. war von einer Gutachterin schon als psychisch gesund und voll schuldfähig eingeschätzt worden. Kevin R. und der frühere Fremdenlegionär Jörg W. stehen wegen des Vorwurfs des Mordes aus Habgier vor Gericht. Sie sollen einen 72-jährigen Nachbarn, dann einen 64-jährigen Hilfsarbeiter und später einen 30 Jahre alten Geschäftspartner getötet haben, um sich zu bereichern. Die drei Leichen waren vor rund einem Jahr verscharrt auf Höfen in Hille in Ostwestfalen an der Landesgrenze zu Niedersachsen gefunden worden. In dem Prozess haben sich die beiden Deutschen bislang gegenseitig belastet. (dpa)