KINDESMISSBRAUCH

Schwerer Inzestfall in Australien

Das Latrobe-Tal unweit von Melbourne ist normalerweise eher für Kohle, Land- und Forstwirtschaft bekannt. Jetzt ist die beschauliche Gegend in Australien durch einen grässlichen Inzestfall in die Schlagzeilen geraten, der dem des Österreichers Josef Fritzl gleichkommt. Ein Mann soll laut Presseinformationen seine Tochter 30 Jahre lang fast täglich vergewaltigt und mit ihr vier Kinder gezeugt haben. Er sitzt seit einiger Zeit in Haft, während die Tochter mit ihren Kindern an einem geheim gehaltenen Ort von Sozialarbeitern und Psychologen betreut wird. Sie hatte ihre Kinder in Krankenhäusern in Melbourne zur Welt gebracht. Alle hatten Behinderungen, eines starb kurz nach der Geburt. Auf den Geburtsurkunden aller Kinder war der Vermerk «Vater unbekannt» eingetragen.

Der Skandal erhält dadurch zusätzliche Brisanz, als bekannt wurde, dass die missbrauchte Frau bereits im Jahr 2005 zur Polizei gegangen war, damals aber aus Angst eine strafrechtliche Verfolgung ihres Vaters abgelehnt hatte. Laut anderen Quellen sollen die Behörden sogar noch früher Tipps erhalten haben, diesen aber nicht nachgegangen sein. Die Ehefrau des mutmasslichen Vergewaltigers hat in einem Interview mit der Zeitung «Herald Sun» aus Melbourne behauptet, nichts von den Untaten ihres Mannes gewusst zu haben, obwohl sie jahrzehntelang mit ihrer Tochter und den behinderten Kindern unter einem Dach lebte. Der Prozess gegen den Vater, der mittlerweile über 60 Jahre alt ist, soll im November beginnen. DNA-Tests hätten ergeben, dass der Vater der mittlerweile über 40-jährigen Frau eindeutig auch der Vater ihrer Kinder ist.

Laut Berichten der Zeitung «The Age» aus Melbourne hat der Vater angekündigt, sich in allen 13 Anklagepunkten als schuldig erklären zu wollen. Dies könnte laut australischem Recht einen Prozess beträchtlich abkürzen sowie das Strafmass mindern. Obwohl der mutmassliche Täter bereits seit Februar in Haft sitzt, war der Fall erst gestern Donnerstag bekanntgeworden, nachdem eine Zeitung Informationen über das Versagen des Systems erhalten hatte, das eigentlich Kinder beschützen soll. Inzwischen wurde die zuständige Ministerin des Gliedstaates Victoria zum Rücktritt aufgefordert.

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