Kiel | Das Kieler Landgericht hat einen 43-jährigen Lkw-Fahrer wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs und Vergewaltigung zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Sieben Mal missbrauchte der Mann nach Erkenntnissen des Gerichts ein 13-jähriges Mädchen, drei Mal verging er sich am Sohn seiner damaligen Partnerin. Er war ebenfalls 13 Jahre alt.
Vom Vorwurf, auch die damals 16-Jährige Tochter seiner Lebensgefährtin missbraucht zu haben, wurde der Mann freigesprochen. Wie ihr Bruder und die Freundin ist auch sie Nebenklägerin im Verfahren.
Die Staatsanwältin hatte nach Informationen einer Gerichtssprecherin fünf Jahre Haft gefordert. Der Verteidiger beantragte drei Jahre und neun Monate. Der Mann soll sich zu insgesamt 20.000 Euro Schmerzensgeldzahlungen verpflichtet haben. Während des Verfahrens war die Öffentlichkeit zum Schutz der Opfer und des Angeklagten weitgehend ausgeschlossen. Auch die Plädoyers waren nicht öffentlich.
Laut Anklage verging sich der Angeklagte von 2005 bis 2007 an den Kindern. Die Freundin der Tochter wohnte damals im selben Haus in Lentföhrden und übernachtete oft bei ihr. Erst 2011 zeigte die heute 20-Jährige ihn an, weil er sich ihr erneut nähern wollte. Körperlich waren die Opfer dem kräftigen Mann unterlegen. Das weinende und über Schmerzen klagende Mädchen soll er angeraunzt haben: „Stell Dich nicht so an“.
Der geistig zurückgebliebene Junge wurde ebenfalls Opfer des Mannes. Seine Gegenwehr soll der Verurteile ebenfalls gebrochen haben.
Die Mutter soll der 43-Jährige vor seinen Taten mal in die Spielhalle geschickt haben, mal war sie zum Einkaufen oder sie schlief alkoholisiert. Offenbar schwieg sie, obwohl sie ihren Sohn und den Angeklagten einmal zusammen nackt im Schlafzimmer überraschte. Erst 2011 trennte sich die Mutter vom Angeklagten. Die Beziehung bestand seit 2004.– Quelle: https://www.shz.de/5852326 ©2020