
Eine Minute Aachen/Herzogenrath : Ungleiches Liebespaar: Kindesmissbrauch AACHEN/HERZOGENRATH Die verbotene Liebe zu einer 13-Jährigen aus Herzogenrath ist einem einem heute 35 Jahre alten Mann zum Verhängnis geworden. Teilen Tweeten Weiterleiten Drucken VON JAB Am Freitag verurteilte ihn die 5. große Strafkammer des Landgerichts Aachen wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes in 16 minderschweren Fällen zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung. Der Mann hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Weil er das Entstehen der sexuellen Beziehung selbst nicht schildern konnte, ergriff sein Verteidiger Dieter Ferner aus Alsdorf das Wort: „Peu à peu” sei man sich näher gekommen, Liebe auf beiden Seiten. Beide hatten sich 2001 kennen gelernt. Das Mädchen war die Freundin der Stieftochter des Angeklagten. Zwischen Januar und03 2004 war das Kind immer wieder in die Wohnung des Angeklagten gekommen, wo sie sich näher kamen – für die 13-Jährige nicht das erste Mal mit einem Mann. Die Liebe fand ein abruptes Ende, als die Tante des Mädchens sie beobachtet hatte. Die Eltern drängten die Tochter zu einer Anzeige. Bei der Polizei sagte sie: „Wir liebten uns und haben es beide gewollt.” Also keine Überredungsversuche, keine Belohnungen, keine Drohungen, keine Gewalt. Sie hätten sich immer schon gut verstanden. Der Angeklagte sei zunächst wie ein großer Bruder für sie gewesen. Auf keinen Fall wolle sie, dass der Mann bestraft werde. Sie liebe ihn noch immer. Vor Gericht brauchte sie nicht auszusagen. Ihre Anwältin ließ durchblicken, dass ihre Mandantin enttäuscht gewesen sei, dass der Angeklagte das Verhältnis bei der Polizei zunächst bestritten hatte. Er begründete das vor Gericht, dass er sich damals in eine „lügenverwobene Sackgasse” geritten habe. Die Affäre mit einem 20 Jahre jüngeren Mädchen kostete ihn die Arbeitsstelle. Er lebt wieder bei seinem Vater.