KINDESMISSBRAUCH

Weitere Fälle von Kinderpornografie bei Polizei in NRW

Eine Minute Mehrere Ermittlungsverfahren : Weitere Fälle von Kinderpornografie bei Polizei in NRW Der Beamte der Kreispolizeibehörde Paderborn sei am vergangenen Freitag suspendiert worden (Symbolbild). Foto: dpa/Rolf Vennenbernd DÜSSELDORF In Nordrhein-Westfalen steht erneut ein Polizist im Verdacht, kinderpornografisches Material besessen zu haben. Der Polizist der Kreispolizeibehörde Paderborn sei am vergangenen Freitag suspendiert worden, sagte eine Sprecherin des Düsseldorfer Innenministeriums am Dienstag. Teilen Tweeten Weiterleiten Drucken Zuvor hatte der Sender RTL über den Fall berichtet. Die Ministeriumssprecherin sagte, es gebe keine Querverbindungen zum Missbrauchsfall in Lügde, wo Kinder jahrelang auf einem Campingplatz missbraucht worden waren. Der Beamte sei auch nicht mit Ermittlungen zu Sexualdelikten befasst gewesen. Damit steigt die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen Polizisten in NRW wegen Kindesmissbrauchs oder Kinderpornografie weiter an: In den vergangenen zehn Jahren seien nun insgesamt 18 Fälle aktenkundig, sagte die Sprecherin. Darunter ist auch der Fall eines Polizisten der Kreispolizeibehörde Lippe, der wegen Kinderpornografie vorbestraft ist und als einziger weiterhin im Dienst ist. „Ich bin total fassungslos über das, was da passiert. Das ist schon ein richtiger Horrorfilm, der da abläuft, und ich hätte mir das nicht vorstellen können, dass Kinderpornografie und Missbrauch von Kindern in der Gesellschaft so stark vorkommen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im RTL-Interview. „Wir haben in der Gesellschaft das Thema Kinderpornografie total unterschätzt, und mittlerweile merken wir, was das für eine Menge ist.“ Nach Angaben der Polizei Paderborn handelt es sich bei dem jetzt suspendierten Beamten um einen 53-jährigen Polizeihauptkommissar. Auf die Spur war man ihm bei Ermittlungen in Hessen gekommen. Dort hatte nach RTL-Informationen ein Verdächtiger mehr als 100 E-05ls mit kinderpornografischem Material verschickt, darunter auch an den Paderborner Beamten. Der Fall sei 2018 an die Polizei in NRW weitergegeben worden. Bei einer Hausdurchsuchung seien Handys und Computer des Polizisten beschlagnahmt worden. Gegen ihn läuft jetzt ein Strafverfahren. Auch ein Disziplinarverfahren sei eingeleitet worden, teilte die Polizei Paderborn mit. (dpa)

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